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Am 27.11.2012  fand im Haus der Bürgerschaft in Bremen die  erste  Fachtagung                   

 

„ Gewalt gegen Frauen und Männer mit Behinderung“

 

statt.                      Programm der Tagung

 

Veranstaltet wurde die Fachtagung vom  Landesbehindertenbeauftragten (LBB) und der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF).

Organisiert wurde die Veranstaltung vom Landesbehindertenbeauftragten Kai Steuck und Magaretha Kurmann

 

 

Da sich der „SVB“ grundsätzlich mit dieser Thematik beschäftigt war eine Repräsentantin von uns vor Ort.

 

Zunächst gab es einige erschreckende Zahlen:

Prof. Dr. Claudia Hornberg stellte die erstmalige Studie der Uni Bielefeld vor:

Nach der repräsentativen Studie haben bundesweit, nach Befragung von über 1500  Frauen und Mädchen mit Behinderung,     schon 81 – 99%  diskriminierende Handlungen erlebt.

Weltweit hat jede 3-5 Frau sexuelle Übergriffe erlebt.

50-75% der Menschen mit Behinderung  in Einrichtungen, fühlen sich vor Übergriffen nicht sicher.

Übergriffe auf Frauen mit Behinderung finden fast doppelt so häufig statt wie bei Frauen ohne Handicap.

Jede 2-3 Frau ist in Einrichtungen schon einmal belästigt worden.

 

Im Anschluss stellte Dr. Ralf Puchert eine, vom Ressort „Arbeit und Soziales“ in Auftrag gegebene, Studie mit dem Titel„Wahrnehmung von Gewalt gegen Männer mit Behinderung“ vor.

Die Studie von 2009-2011 erhoben und noch nicht veröffentlicht. Männer sind Täter und Opfer, Frauen machen Erfahrungen häufig schon im Kindes und Jungendalter.

Während Frauen häufig ihre negativen Erfahrungen eher im Bekanntenkreis machen finden Missbrauch und Gewaltanwendung gegen Männer häufiger außerhalb dieses Kreises statt.

Psychisch sind häufiger Frauen als Männer betroffen.

Männer verleugnen öfter Diskriminierung/Belästigungen.

 

Frau Rebecca Maskos, (Journalistin und Psychologin) ,  die in einer früheren Tätigkeit als pädagogische Mitarbeiterin für "Weibernetz e.V."

14 Frauenbeauftragte in Werkstätten ausbildete,  berichtete, dass das EU-Parlament davon ausgeht, dass ein großer Anteil der Frauen mit Behinderung bereits Gewalt erlebt haben. Sie seien etwa doppelt so häufig betroffen wie nicht behinderte Frauen.

Seit März 2009 gilt in Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention, ein

umfangreicher Menschenrechtskatalog zu nahezu allen Lebensbereichen

behinderter Menschen.

Frau Maskos hob noch einmal die Wichtigkeit der Frauenbeauftragten in Werkstätten wegen ihres Vertrauensstatuses hervor.

 

Es schlossen sich noch verschiedene Arbeitsgruppen an.

Leider war nur wenig Zeit für Diskussionen.

Wir hätten gerne unser Konzept zur Gewaltvermeidung eingehender vorgestellt als das möglich war. Denn wir glauben, dass es zwar elementar ist durch Steigerung von Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit von vornherein nicht ein potentielles „Opfer“ zu sein, nötig ist aber auch einen Schritt weiter zu gehen:

 

Wenn der Täter sich von seinem Vorhaben nicht abbringen lässt müssen wir bereit sein uns zielführend, kompromisslos und effektiv körperlich zur Wehr zu setzen.

 

 

v. oben links nach rechts: Kai J. Steuck, , Prof. Dr. Claudia Hornberg,, Magaretha Kurmann, Dr. Ralf Puchert, Dr. Joachim Steinbrück, Ulrike Haufe, Rebecca Maskos.